Sehr gut besucht war die traditionelle Klausurtagung der Jungen Union (JU) Straubing-Bogen im Landgasthof Schmid in Wolferszell, bei der sich die Nachwuchspolitiker mit dem Thema „Islam“ auseinandersetzten.
Der Kreisverband hatte hierzu mit H.H. Pfarrer Reinhard Röhrner, Vertretern des Türkisch-Islamischen Religionsvereins Straubing mit dem praktizierenden Imam und Ozan Lyibas, dem Vorsitzenden des CSU-Arbeitskreises Migration und Integration, hochkarätige Referenten eingeladen.
Zum Einstieg gab Kreisvorsitzender Aichinger im Rahmen eines Kurzreferats einen Einblick in die verschiedenen Rechtsschulen des Islam sowie deren Verbreitung in Deutschland. Er machte dabei deutlich, dass der Islam mit ca. 1,6 Mrd. Anhängern zur zweitgrößten Glaubensgemeinschaft der Welt zähle und in Deutschland derzeit ca. 4 Mio. Mitglieder habe. Im Rahmen seines Referats wies er insbesondere auf die Unterschiede zwischen dem gemäßigten Islam und radikalem Islamismus hin.
Kreislandjugendseelsorger und Pfarrer der Gemeinde Laberweinting, Reinhard Röhrner, erläuterte im anschließenden Vortrag die gemeinsamen Wurzeln und Unterschiede zwischen Christentum und Islam. Hierbei ging er auch auf die Entstehungszeiten sowie Gemeinsamkeiten und Unterschiede der jeweiligen Heiligen Schriften, d.h. der Bibel und des Koran ein. Zudem erläuterte Pfr. Röhrner die historische Entwicklung und Expansion des Christentums und Islams.
Unter der Überschrift „Islam in unserer Heimat“ besuchten anschließend zwei Vertreterinnen des Türkisch-Islamischen Religionsvereins Straubing die Klausurtagung. In ihrem äußerst interessanten Vortrag erklärten sie den Besuchern den täglichen Tagesablauf, wie die Gebetszeiten und –rituale der Muslime. Anschließend gingen sie auch auf das Zusammenleben zwischen Christen und Muslimen in ihrer niederbayrischen Heimat ein. Nach einer langen Diskussionsrunde verlaß der Imam abschließend Teile einer Sure und lud die Teilnehmer der Klausurtagung zu einem Besuch der Straubinger Moschee ein. Kreisvorsitzender Andreas Aichinger nahm diese Einladung gerne an und bedankte sich bei den Referenten traditionell mit dem JU-Kaffeehaferl - diesmal jedoch gefüllt mit Gummibeeren halal.
Ozan Lyibas, der neue Vorsitzende des CSU-Arbeitskreises Migration und Integration erläuterte anschließend die Positionen des CSU Vorstands. Der in Neufahrn b. München geborene Sohn türkischer Eltern die der muslimischen Glaubensrichtung der Aleviten angehören erzählte im Rahmen seines Vortrags auch aus seiner eigenen Familiengeschichte und den oftmals erlebten Vorurteilen, die er gerne widerlege. Er sehe sich dabei weniger als „Vorzeige-Migrant“ sondern als Bayer der die Kultur und Tradition seiner bayrischen Mitbürger gerne teile und verteidige.
Zum Abschluss des Klausurtages erläuterte MdL und parlamentarischer Geschäftsführer der CSU-Landtagsfraktion, Josef Zellmeier, die aktuellen Themen des Landtags. Hierbei ging er insbes. auf die finanziellen Belastungen der derzeitigen Asylkrise ein. Zellmeier erklärte, dass die bayrische Staatsregierung mit einem Gesamtvolumen von ca. 3,25 Mrd. Euro ein äußerst umfangreiches Finanzierungskonzept zur Integration beschlossen habe, welches im Vergleich zu anderen Bundesländern sehr durchdacht und nachhaltig sei. Die schnelle Integration der Asylsuchenden und die Heranführung an den Arbeitsmarkt seien dabei eine äußerst wichtige Aufgaben, deren sich die CSU bewusst sei.
Zur schnellen Integration plane die Staatsregierung daher die Verabschiedung eines Integrationsgesetzes.
Den Schlusspunkt setzte MdB Alois Rainer am Sonntagvormittag mit dem traditionellen Bericht aus Berlin. Hierbei stellte Rainer nicht nur die wichtigsten Entscheidungen und Diskussionen auf Bundesebene vor, sondern machte auch die Positionen der CSU deutlich. Insbesondere bei den Themen Asyl und Sicherheit würden die Bürgerinnen und Bürger zu Recht auf eine schnelle und konsequente Umsetzung der diskutierten Maßnahmen pochen.
Abschließend bedankte sich stellv. JU-Kreisvorstand Sebastian Riesner bei den Teilnehmern und Referenten für die regen Diskussionen sowie bei Fam. Schmid aus Wolferszell, die erstmalig Gastgeber der Klausurtagung der JU Straubing-Bogen war.